QM

Ein Leben genügt nicht, um ein Leben zu begreifen.

Narbenblind

ISBN: 978-3-7526-4090-8
Umfang: 388 Seiten
Verlag: BoD Norderstedt
Publikation: Februar 2021

Die Altenpflegerin Miriam wird aus ihrem gewohnten Alltag gerissen, als eine Bewohnerin des Heims sie bittet, persönlich einen Brief zu überbringen. Sie beschließt, ihr den Wunsch zu erfüllen, ohne ahnen zu können, dass diese Aufgabe die Lebenslinien vieler Menschen berühren und sie zugleich in eine Vergangenheit geprägt von Liebe, Schmerz, Vergebung und Erlösung verstricken wird. In einer Welt, in der jeder seinem Schicksal folgt und dabei die Grenzen zwischen Richtig und Falsch hinter sich lässt, liegt es nun auch an Miriam, diese zu überwinden, um vielleicht endlich ihrer eigenen Bestimmung folgen zu können.

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Leserstimmen

Amazon Kunde
13.10.2021

Absolute Leseempfehlung!

Mein Herz klopft noch immer, wenn ich an Kapitel 9 denke... Der Leser bekommt die unterschiedlichen Personen, zeitlichen Ebenen, diverse innere Konflikte und ethische Grundsatzfragen zur Hand. Diese werden durch das Weiterlesen in- und übereinander gelegt, und man kann zusehen, wie langsam ein Geflecht entsteht, in dem am Ende die „Auflösung“ schlummert.

Nach dem ersten Lesedurchgang klappte ich den Roman mit dem Gefühl zu, durch eine gute Geschichte, die in mir Mitgefühl, Neugier, Herzklopfen und am Ende auch Erleichterung erzeugt hat, gut unterhalten worden zu sein... für den MOMENT!

Nachdem es nun einige Monate her ist, dass ich das letzte Kapitel gelesen habe, kann ich sagen, dass der Roman immer noch in mir wirkt, mich oft plötzliche Geistesblitze einholen und ich das Buch erneut in die Hand nehmen muss, wodurch ein bisher unsichtbares Muster im Geflecht deutlich wird.

Das herausragende an diesem Roman ist also nicht, dass der Autor die verschiedenen Ebenen extrem clever miteinander verbindet, sodass dieses tolle Geflecht entsteht, in der jeder Leser seine eigenen Erkenntnisse einbetten kann, was natürlich schon für eine absolute Leseempfehlung ausreichen würde, sondern, dass der Roman auf die persönlichen Ebenen des Lesers, eben auch auf seine inneren Konflikte, Prinzipien, seiner Vergangenheit und gerade auch auf den Blick für seine Zukunft Einfluss nimmt und das lange noch nach dem der Roman schon „zu Ende“ ist...

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Amazon Customer
09.10.2021

Keine leichte Sommerlektüre

Qamar Mahmood hat es schon wieder gemacht. Nach seiner Novelle "Zwischen den Spiegeln" legt er mit "Narbenblind" erneut ein nachdenklich machendes Werk auf.

Ich hatte das Buch unmittelbar nach seinem Erscheinen gekauft, aber dann kam das Leben beim Lesen dazwischen. Gut so, denn leicht verdauliche Sommerlektüre ist "Narbenblind" nicht. Zu nachdenklich sind die Charaktere, zu melancholisch die Stimmung des Buches. Es ist kein Buch für das Freibad, dass man einfach beiseite legt, weil die Kinder ein Eis möchten ... Es passt besser in die jetzige Jahreszeit.

Am Anfang des Buches werden verschiedene Charaktere jeweils in der Ichperspektive eingeführt. Noch ohne erkennbaren Zusammenhang. Doch dann fängt Mahmood an, das Netz zu weben, Schicksale miteinander zu verknüpfen, Puzzlestücke zu ordnen und eine Geschichte daraus zu spinnen, die schließlich alles unaufgeregt und trotzdem aufwühlend zusammenfügt.
Am Ende ist alles geklärt und doch so viele Fragen offen. Nicht für den Leser, aber für den Hauptcharakter Miriam. Zumindest die geklärten Fragen geben ihr die Chance, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ob sie es tut, bleibt dem Leser verborgen.

Für mich ist "Narbenblind" ein Herbstbuch. Vielleicht DAS Herbstbuch 2021. Den Autor sollte man (weiter) im Auge behalten.

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Rasch
19.09.2021

Drama über Menschen mit Narben auf der Seele.

„So langsam begreife ich, wie ich wohl auf andere wirke. Apathisch kalt und abweisend undurchschaubar. Ich hatte es bislang immer als Vorteil verstanden, sich vor anderen niemals zu offenbaren. Dass es aber derart bedrückend für mein Gegenüber sein kann, wird mir erst heute bewusst.“ (S. 194)

Eigenwillige Charaktere oder Menschen unterschiedlichster Abstammung mit speziellen Eigenarten dringen durch die Darstellung des Autors in unser Bewusstsein. Schaffen es die Protagonisten in unser Gefühlszentrum, bewerten wir entsprechend unseren eigenen unbefriedigten Wünschen, ob uns der Mensch sympathisch ist. Dabei ist eine Unzufriedenheit, ja pessimistischen Grundstimmung der zu Beginn vorgestellten Personen fast physisch spürbar.

Eine Achterbahn durch die innere Selbstbetrachtung und Wahrnehmung des Umfeldes beschreibt am ehesten meine Wahrnehmung der Protagonisten. Dabei berührt mich der afghanische Einwanderer in seinem konstanten Glauben an Gott und Familie mehr als die exzentrischen Allüren der deutschen jungen Menschen. Bei ihnen blitzt zwischendurch und wiederholend die gefühlte Kraft der Zusammengehörigkeit auf, hält aber nicht dauerhaft an.

Jeder Mensch hat Begabungen. Bei Autor Qamar Mahmood ist eine die Übersetzung seiner philosophischen Ader in die Geschichte seines Romans. Er skizziert seine Protagonisten so, dass sich Fragen nach Zusammenhängen von Schicksal, Glaube, Zufall und menschliches Versagen aufdrängen und mit poetischen Versen verdeutlicht werden. Eine eindeutige Antwort darf jedoch niemand erwarten. Obwohl ich mich gerne mit tiefgründigen philosophischen Erkenntnissen beschäftige, hätte ich mir im Verlauf der Geschichte etwas weniger Schwermütigkeit gewünscht. Positives flammt auf, doch wird zu oft von verhängnisvollem und tödlichem Handeln abgewürgt.

Eine meiner Lieblingstextstellen ist diese von Reza, die sich trotz Trauer stark nachempfinden lässt. Und das ist es doch, was ein Autor erreichen möchte, oder?

„Das wars, jetzt habe ich auch meine Erinnerungen vom Staub der Nostalgie befreit. Und es bricht mir das Herz, immer und immer wieder über all die Ereignisse nachzudenken. Tief in meinem Inneren folge ich noch seiner Empfehlung: „Du musst dein Herz so lange brechen, bis es sich öffnet.“ (S. 290)

Aber bitte findet selbst heraus, ob euch das Ende dieser dramatischen Geschichte anspricht. Viel Freude dabei.

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Correct
05.09.2021

Ein Kunstwerk, dass sich erst durch die Zusammensetzung der einzelnen Facetten dem Herzen erschließt.

"Narbenblind" gewährt uns einen gnadenlos ehrlichen Blick (von innen heraus) auf eine vielfach wandelbare und dennoch in sich geschlossene Welt. Beim Lesen nähern wir uns den Charakteren, die uns in die Wirren ihres Lebens und denen ihrer Köpfe entführen. Wir begleiten sie mehr und mehr, während sie uns vor den Kopf stoßen, nur um zeitgleich unseren Horizont zu erweitern. Mahmood lässt viele Geschichten in einer entstehen und eine Einzige die Vielen verbinden. Die Bilder, die er mit seinen Worten vor unserem inneren Auge erweckt, stecken voller liebevollem Zauber auch wenn sie meist unscheinbar daherkommen. Bis ins kleinste Detail werden wir von den Begegnungen, den Klängen, den Gerüchen, der Wirkung des Augenblicks umfangen. Oft wird zum Innehalten bewegt, dazu ermutigt, in einen Spiegel zu schauen, der einem manchmal ein vertrautes Bild und manchmal etwas völlig unerwartetes zurückwirft. Der Schmerz des Lebens findet sich in den Worten der Geschichte genauso stark wieder, wie das Bewusstsein um seinen Wert. Eine Geschichte trägt in die Nächste und nur die Berührung der vorherigen hält noch lange an.

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ThorstenK66
26.04.2021

Außergewöhnliche Geschichte

Jetzt überlege ich schon seit einigen Tagen wie ich diese Rezension schreiben soll um damit rüber zu bringen wie sehr ich dieses Buch empfehlen kann :) aber das ist schwer. Es war so, ich hab das Buch angefangen und wurde mit wahllosen Geschichten von unterschiedlichen Menschen konfrontiert. Die Geschichten waren sehr stimmungsvoll und interessant - wie aus dem Leben gegriffen. Und viel mehr will ich gar nicht sagen um nichts vorwegzunehmen - das Buch hat mich mit den Themen einfach sehr überzeugt und sehr berührt und zum Ende sogar etwas verärgert. Aber auf eine positive Art :) eines zeigt dieses Buch so eindrucksvoll wie kein anderes. Wir kennen immer nur ein paar Seiten eines Menschen, niemals wird sich das ganze Bild offenbaren. Dennoch darf man nicht vergessen, dass jeder Mensch durch seine Lebenserfahrung und durch seine Beziehungen geprägt ist... und seine eigenen Narben hat. Nicht immer sichtbar, aber sie sind da. Fazit: ein ganz besonderes und schönes Buch mit überraschenden Wendungen. Klare Leseempfehlung von mir.

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Franziska Ziegler
02.03.2021

Mein Lieblingsbuch des Jahres - jetzt schon!

Qamar Mahmoods erster Roman begann sachte, mit einem Schreibstil, der rasant einen Weg in meinen Verstand gefunden hat und sich einfach richtig und angenehm angefühlt hat. Im Verlauf der Geschichte trifft man verschiedene Personen, die so lebensnah beschrieben werden, dass man das Gefühl bekommt, diese Charaktere persönlich zu kennen!
Ohne etwas vorwegzunehmen - "Narbenblind" hat mich berührt, mein Herz gleichzeitig zum Tanzen und Brechen gebracht. Mahmood hat es geschafft, dass ich diesen Roman, diese Sphäre, nicht mehr aus der Hand legen wollte. Danke für diese wunderbare Geschichte, Herr Mahmood!

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Anna LePinsk
17.02.2021

Über die tragische Schwere vergangener Schatten und warum es trotzdem viel Trost gibt!

Der Klappentext liest sich nach der bescheidenen Offenbarung einer der für mich emotionalsten Lesereisen. Und doch dürfte er nicht ein Detail mehr über die tragische Schwere der menschlichen Schicksale verraten, als er es mit dem Begriff "Schmerz" tut, der bereits aus dem Titel herauszulesen ist. Man kann dem Autor nachsagen, ein Faible für miteinander versponnene Details zu haben. Doch zeichnet Qamar Mahmood dabei ein mehr als klares Bild der Schicksale seiner Protagonisten, die sich nicht in rätselhaften Fragmenten ihrer Schatten verlieren. Es sind Charaktere, die wissen, was sie wollen, warum sie leiden, wie sie sich abgrenzen können - mal eremitär, mal beinah spirituell. Der inhaltlichen Schärfe begegnet man auch in der Sprache, die zuweilen jedoch mit poetischer Anmut zu uns spricht - wohldosiert und einer Metapher für Trost gleichend. Mit diesem berührenden Buch ist Qamar Mahmood etwas ganz Großes gelungen. Bitte unbedingt lesen!!!

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T. A.
08.02.2021

Von dieser epischen Geschichte einfach mitreißen lassen. Lebensecht und roh erzähltes Epos.

Der Roman „Narbenblind“ von Qamar Mahmood ist ein Stück Leben, so realitätsnah und roh, wie man sich es nur vorstellen kann. Als Leser wird man in das Leben fremder Menschen hineingezogen und nach kurzer Zeit bereits mit so vielen Eindrücken, Emotionen und biografischen Puzzleteilen versorgt, dass man gezwungen ist, das ganze Bild zu betrachten. Mahmood schickt seine Leser dabei durch verschiedene Städte, Zeitpunkte und vor allem Perspektiven. Die Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle der Protagonisten werden hautnah aus der jeweiligen Ich-Perspektive transportiert. Die Ereignisse durchlebt man als Leser mit den Figuren und baut einen persönlichen Bezug zu ihnen auf, welcher dem Leser aus Neugier um das weitere Schicksal der Figuren zwingt, einfach weiterzulesen.

Der Autor schafft es auf ungezwungene, dennoch raffinierte Art und Weise die Weltsicht seiner Figuren auf den Kopf zu stellen. Bei diesem Buch wurde nichts dem Zufall überlassen. Mit Kubrickscher Besessenheit wurde hier jedes inhaltliche Detail akribisch wie ein Dominostein nach dem anderen perfekt aneinandergereiht.

Diese spannende Geschichte lässt einem klar werden, wie facettenreich und komplex das Leben eines einzelnen Menschen in seiner Verstrickung mit seinen Mitmenschen sein kann. Es wird hierbei bewusst, dass jeder Mensch durch seine persönlichen Lebenserfahrungen ganz eigene Wunden und Narben mit sich trägt.

Das Schicksal der Figuren zeigt knallhart auf, dass das menschliche Leben eine lange Kette von Leid und Schmerz sein kann. Trotz der Dämonen der eigenen Vergangenheit ist man wohl mit dem Vermögen ausgestattet, das Leben nicht nur zu ertragen, sondern es vor allem durch Kleinigkeiten und kurze Lichtblicke der Gegenwart zu genießen.

Dieses Buch kann jedem empfohlen werden, der nicht nur verdammt gut unterhalten werden möchte, sondern auch die Courage besitzt, seine zwischenmenschlichen Begegnungen zu reflektieren und seinen persönlichen Leidensgeistern auf nimmer Wiedersehen zu winken.

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Cem Yilmaz
07.02.2021

Ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht!

Wenn es etwas gibt, das Menschen miteinander verbindet, dann sind es ihre Narben. Auch wenn sie für das Auge erstmal unsichtbar sind.

Der Autor dieses außergewöhnlichen Romans lässt uns auf den Flügeln des Schicksals umhergleiten, um uns galoppierend auf dem Rücken der Bestimmung in Sicherheit zu wiegen.

Scheinbar ganz gewöhnliche Menschen werden durch ihre eigene Vergangenheit katapultiert und mit der daraus resultierenden Gegenwart konfrontiert. Erst zum Schluss, längst nach dem man sich als Leser unbewusst in den eigenen, vergessenen Narben verloren hat, ist es die Zeit des Lesens, welche es schafft, eben diese Wunden zu heilen.

Danke für die Leseerfahrung, die von nun an auch außerhalb der Seiten dieses Buches, mich tagtäglich mit großer Demut bereichern wird.

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